Hallo ihr Lieben,
Es ist schon eine ganze Weile seit unserem letzten Tutorial für euch vergangen, deshalb starten wir leicht aber effektvoll mit einer einfachen aufgesetzten Tasche. Diese Taschen könnt ihr – unabhängig von Nähten – platzieren wo ihr wollt: wir zeigen euch hier eine Gesäßtasche auf einer Treggings und eine Brusttasche auf einem Shirt, die Technik könnt ihr aber natürlich überall anwenden, wo ihr eine kleine Tasche braucht oder sie euch gefällt! Glaubt man unseren Kindern, ist die Tasche sowieso unverzichtbar – wo sonst sollten sie das Geld für das nächste Eis, den Zettel mit der Adresse der neuen Urlaubsfreundin oder die Probe aus dem Sandkasten am Lieblingsspielplatz aufbewahren? Und wir finden, so eine Tasche ist ja auch ganz hübsch – ihr könnt damit auf gemusterten Stoffen einen ruhigen Kontrapunkt setzen, schlichte Teile aufpeppen oder auch mal einen kleinen Fleck verstecken (wenn an eine taschentaugliche Position gekleckert wurde)….
Am leichtesten ist es einerseits, die Tasche auf das Schnittteil zu nähen, bevor es weiter verarbeitet wird. Andererseits ist die optimale Platzierung (z.B. bei Gesäßtaschen) leichter am fertigen angezogenen Kleidungsstück – und da die Taschen klein sind und einfach aufgenäht werden, geht auch das ohne größeres Gefummel. Da wir die Taschen aus und auf Jersey nähen, zeigen wir sie einlagig – doppellagig verstürzte Taschen würden hier leicht zu dick werden.
Für die Taschen benötigt ihr folgende Zutaten:
- Stoff für die Tasche (Jersey)
- leichte Bügeleinlage
- Schnittmuster für die Tasche – wir haben hier den Schnitt für die beiden gezeigten Taschen (die Hose ist in Größe 134, das T-Shirt in Größe 116 – wenn ihr eine kleinere oder größere Tasche braucht, könnt ihr den Schnitt beim Ausdrucken mit der Skalierungsfunktion eures Druckers verkleinern oder vergrößern)
- Pappe zum Erstellen einer Schablone zum Bügeln
- Stecknadeln
- Bügeleisen und -brett (oder hitzetaugliche Unterlage)
- Schneiderkreide oder ähnliches
- und natürlich das übliche: Nähmaschine, Garn, Schere…
Und so haben wir die Taschen genäht:
Vorbereitung: Druckt euch das Schnittmuster wie gewünscht aus – die Größen, die wir hier zeigen passen gut für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Wenn ihr die Tasche größer oder kleiner braucht, könnt ihr das mit der Skalierungsfunktion eures Druckers ganz gut steuern. Schneidet die gewünschte Taschenform aus – wir haben bereits eine Nahtzugabe von 1 cm bzw 1,5 cm an der oberen (später offenen) Kante eingezeichnet. Zusätzlich erleichtert es das spätere Bügeln sehr, wenn ihr euch aus Pappe eine Schablone bastelt, die der Tasche (ohne Nahtzugabe) entspricht.
Los gehts: Bügelt ein Stück Bügeleinlage, das groß genug ist für die Anzahl der Taschen (inklusive Nahtzugabe), die ihr plant, gemäß Herstellerangaben auf den Taschenstoff. Die Bügeleinlage gibt der Tasche etwas mehr Halt, sodass sie nicht ausleiert und sorgt auch dafür, dass sich die Nähte beim Aufnähen nicht wellen. Übertragt dann das Schnittmuster (ohne Nahtzugabe) auf die Bügeleinlage und schneidet die Taschen (inklusive Nahtzugabe) zu.
Versäubert dann die obere Kante der Tasche mit einem Zickzack-Stich oder einer Overlock-Naht (versäubert sieht die Kante hübscher aus und außerdem gibt diese Naht noch zusätzliche Stabilität). Legt eure Pappschablone auf die linke Seite des Taschenteils, schlagt die obere Kante um, bügelt und steckt sie fest. Näht die umgeschlagene Nahtzugabe der oberen Kante fest – z.B. mit einer Zwillingsnaht oder einem Zickzackstich. Schneidet die Nahtzugabe in den Rundungen der Tasche bis knapp an die Nahtlinie mehrfach ein – so lässt sich die Nahtzugabe später leichter in Form legen. (Habt ihr euch für die Tasche ohne Rundung entschieden, entfällt dieser Schritt natürlich.
Legt nun wieder eure Pappschablone auf das Taschenteil, schlagt die Nahtzugaben um, bügelt und steckt sie fest. Platziert die Tasche auf dem Schnittteil oder fertigen Kleidungsstück und näht sie an den seitlichen und der unteren Kante fest – auch hier könnt ihr beispielsweise eine Zwillingsnaht oder den Zickzackstich nutzen. Achtet besonders bei dieser Naht darauf, Anfang und Ende gut zu verriegeln. Wie bereits erwähnt ist die Platzierung der Taschen auf dem fertigen, angezogenen Kleidungsstück am leichtesten.
Mit diesen Taschen haben wir schon Hosen passend zum Lieblingsshirt gepimpt (und damit auch die letzten Stoffreste von echten Schätzen verwertet) und aus einfachen Shirts echte Hingucker gemacht:
Und wo näht ihr euch eine Tasche auf?
Liebe Grüße,
Eure Hummeln