Hallo Ihr Lieben,
Heute zeigen wir euch, wie ihr Leistentaschen näht. Leistentaschen werden mitten in ein Schnittteil gesetzt, der Taschenbeutel liegt dann innen. Von außen sieht man bei Leistentaschen nur die Leiste – einen Stoffstreifen, der die Taschenöffnung ausfüllt.
Leistentaschen könnt ihr in Hosen, Röcke, Pullover oder Jacken einsetzen. In den Hummelhonig-Ebooks haben wir sie für den Pullunder Fuchs und das Damensweatshirt Amsterdam verwendete – und von dort haben wir auch die Fotos für dieses Tutorial ausgeliehen.
Um die Leistentaschen zu nähen braucht ihr:
- das bereits zugeschnittene Schnittteil, in das ihr die Tasche einsetzen wollt (wir zeigen euch die Tasche in einem Sweatshirt-Vorderteil)
- Bügeleinlage passend zum Stoff – in diesem Fall geht es nicht darum, den Stoff zu versteifen oder mehr Volumen zu erzeugen, sondern nur darum, den Stoff am Ausfransen zu hindern
- Stoff für den Taschenbeutel, z.B. dünnen Jerseystoff
- Stoff für die Leiste, z.B. Bündchenware
- Bügeleisen
- Heftgarn oder alternativ Nähgarn in einer kontrastierenden Farbe und eine Nähnadel
- das Schnittmuster für Taschenbeutel, Taschenausschnitt und Leiste
Und so näht ihr die Leistentasche:
Entscheidet euch, an welcher Stelle die Leistentasche sitzen soll und übertragt das Rechteck für den Taschenausschnitt an dieser Stelle auf die linke Stoffseite. Wir haben dazu das Rechteck aus dem Papierschnittteil ausgeschnitten und können so die Öffnung immer wieder an dieselbe Stelle übertragen.
Bügelt die Bügeleinlage auf der linken Seite des Vorderteils auf. Die Bügeleinlage sollte rings um die Taschenöffnung ca. 1,5 cm größer als diese sein. Durch die leicht durchsichtige Bügeleinlage solltet ihr die Markierung der Taschenöffnung noch erkennen können. Falls nicht, zeichnet die Markierung nochmal ein.
Heftet die Taschenöffnung nun noch mit der Hand (mit einem losen Handstich durchschlagen), um die Markierung auf die rechte Seite zu übertragen. Dafür ist Heftgarn (auch Reihgarn genannt) am besten geeignet – falls ihr das nicht zur Hand habt, könnt ihr auch doppelt gelegtes Nähgarn verwenden, am besten in einer Kontrastfarbe zum Stoff – das Heftgarn dient ausschließlich der Markierung und wird nach der Fertigstellung der Taschen wieder entfernt.
Ebenso bügelt ihr eine Bügeleinlage auf der linken Seite der Leisten auf – hierbei ist die Bügeleinlage knapp kleiner als die zugeschnittene Leiste inklusive Nahtzugabe.
Legt und bügelt die Leisten links auf links in den Bruch.
Legt die Leiste rechts auf rechts auf das innere (kleinere) Taschenelement, so dass die offenen Schnittkanten von Leiste und Taschenelement aufeinander liegen. Näht die beiden Teile mit einer versäubernden Naht (zum Beispiel Overlock- oder Zickzackstich) aneinander. Dabei sollte die Naht nicht mehr als ca. 7 mm von der offenen Schnittkante entfernt sein (bei einer Nahtzugabe von 1 cm) – so kommt ihr euch später nicht mit der eigentlichen Naht in die Quere.
Platziert Leiste und Taschenelement rechts auf rechts auf dem Taschenausschnitt und steckt sie dort so fest, dass die (angezeichnete) Nahtlinie direkt auf der Markierung liegt. Dabei sollte die Leiste zwischen dem Taschenelement und dem Schnittteil, in das ihr die Tasche einnäht. Markiert mit Stecknadeln Anfangs- und Endpunkte.
Wendet das Vorderteil auf links und näht mit einem Geradstich der normalen Nähmaschine die Kombination aus Leiste und Taschenteil an das Vorderteil. Näht dabei von links direkt auf der Markierung (dem Heftfaden) und verriegelt die Naht an Anfang und Ende. Wenn ihr darauf achtet, die Naht beidseitig leicht (1 mm) kürzer als die Markierung zu lassen, tut ihr euch später beim Wenden leichter.
Platziert nun das äußere (größere) Taschenelement ebenfalls rechts auf rechts auf dem Schnittteil, in das ihr die Tasche einnäht. Achtet darauf, dass die Nahtlinie auch hier direkt auf der Markierungsnaht liegt.
Näht das Taschenelement wieder von links fest, verriegelt die Naht und lasst die Naht an Anfang und Ende 1 mm kürzer sein.
Schneidet nun die Taschenöffnung wie im Foto gezeigt von links auf. Der mittige, gerade Schnitt geht bis etwa 1 cm vor den Rand. Schneidet die Öffnung vollständig bis in die Ecken, allerdings solltet ihr die Naht nicht durchschneiden. (Keine Angst, die Bügeleinlage sorgt dafür, dass die Taschenöffnung nicht ausreißt.)
Zieht Leiste und Taschenelemente durch den Einschnitt nach links und näht das innere (kleinere) Taschenelement nun auf der Nahtzugabe der Leiste fest. So hat es einen besseren Halt und „krabbelt“ später nicht heraus. Dazu schlagt ihr den Taschenbeutel um, bügeln leicht und steppt von rechts ab. Schlagt das Vorderteil komplett weg, um es nicht versehentlich mit einzunähen.
Schlagt auch die beiden (durch den Einschnitt) entstandenen Dreiecke nach innen um und zieht die Bruchkante der Leiste an die (gegenüberliegende) Naht des Taschenbeutels – damit ist die Tasche positioniert. Bügelt die Tasche (vor allem die Nahtzugabe der beiden Längsnähte) vorsichtig von rechts. Empfindliche Stoffe (z.B. dunkle Stoffe, Wolle, Chemiefasern) bekommen beim Bügeln schnell blanke Stellen – dagegen hilft es, wenn ihr ein dünnes Tuch zwischen das Bügeleisen und den Stoff legt.
Klappt nun das Vorderteil so weg, dass die kleine Zunge (das Dreieck) auf der Leiste liegen bliebt, um die Zunge auf der Leiste fest zu steppen, von Längsnaht zu Längsnaht – auch diese Naht muss ordentlich verriegelt werden.
Das äußere (größere) Taschenelement wird dazu wieder aufgeschlagen, um es nicht mit fest zu nähen.
Verbindet das zweite Eckchen ebenso mit der Leiste.
Entfernt alle Heftfäden und bügelt die Leistentasche vorsichtig nochmal von rechts flach.
Steckt die Taschenelemente rechts auf rechts aufeinander fest und steppt sie mit einer versäubernden Naht ab.
Versäubert die letzte Nahtzugabe.
Fertig!
Und welches Kleidungsstück bekommt bei euch eine Leistentasche?
Liebe Grüße,
Eure Hummeln
Liebe Hummeln,
vielen, lieben Dank für die Anleitung und fürs zeigen!
Das probiere ich gleich nächste Woche aus! 🙂
Liebe Grüße,
Annette