Eine Postmappe ist vor allem in der Grundschule ein unentbehrliches Mittel zur Kommunikation zwischen Lehrern und Eltern. Die schulpflichtigen Hummelkinder bringen darin Schulbriefe, Hausaufgaben, Infozettel und diverse Zettel unbekannter Herkunft nach Hause. Man kann natürlich derartige Postmappen aus Pappe oder Kunststoff kaufen. Die aus Pappe sind jedoch nicht sehr haltbar, und die Kunststoffmappen sind … nun ja, eben aus Kunststoff.
Da wir aber schön, haltbar und nach Möglichkeit auch waschbar möchten, haben wir kurzerhand eine Postmappe genäht. Und im heutigen Tutorial zeigen wir euch natürlich wie es geht.
Ihr benötigt
- Baumwolle oder einen festeren Stoff wie Cord oder Jeans
- Taschenstoff (hierfür eigenen sich Stoffreste)
- sehr starke Bügeleinlage (z.B. Decovil I von Vlieseline)
- farblich passendes Gummi oder Gummikordel
- Zuschneidelineal, Bügeleisen, Stoffschere und/oder Rollschneider und/oder Zickzackschere,
- Stecknadeln, einen Stoffmarker / Stoffkreide
- und natürlich eine eingefädelte Nähmaschine 🙂
Schnitt
Das Schnittmuster für die Postmappe könnt ihr herunterladen, in dem ihr auf das Bild klickt:
So geht es
Ein Innen- und ein Außenteil (Mappe) sowie 4 Klappen entsprechend des Schnittmusters zuschneiden, dabei Nahtzugabe hinzugeben. Wenn unterschiedliche Innen- und Außenstoffe verwendet werden, müssen von jeden Stoff jeweils 2 Klappen zugeschnitten werden. Bei fransenden Stoffen empfiehlt sich der Zuschnitt mit einer Zickzack-Schere oder einem Zickzack-Rollschneider. Aus der Schabracke ebenfalls ein Schnittteil Mappe und 2x Schnitteil Klappe zuschneiden, allerdings die Schabracke ohne Nahtzugabe zuschneiden! Wird eine Innentasche benötigt (z.B. für das Hausaufgabenheft oder diversen Kleinkram), gewünschte Taschengröße wählen – A5 oder A6- und das Taschenelement ebenfalls zuschneiden (Nahtzugabe ist nicht enthalten). Zuletzt ein 36 cm langes Stück des Gummibandes bzw. der Gummikordel abschneiden.
Beim Zuschneiden alle Knipse und Markierungen (Knickfalten) auf die Schnittteile übertragen.
Wenn ihr auf die Außenseite etwas applizieren oder aufbügeln wollt, dann ist jetzt der richtige Moment. Außenseite sowie oben und unten beachten 🙂 Wir haben auf den Namen des Kindes aufgebügelt, damit in der Schule nichts verwechselt werden dann. Hierfür eignet sich beispielsweise unser personalisiertes Bügelbild Wunschname.
Auf das Innenteil wird nun die Tasche aufgenäht. Hierfür das Taschenelement der Breite nach mittig falten und rechts auf rechts legen. Die beiden Seitennähte schließen und Taschenelement wenden. Der Knick liegt oben und stellt die Taschenöffnung dar. Die Nahtzugaben auf der unteren Seite des Taschenelementes nach innen schlagen und bügeln.
Innenteil mit der rechten Seite nach oben legen, Tasche wie gewünscht platzieren und feststecken. Entlang der beiden Seitenkanten und entlang der unteren Kante am Innenteil festnähen. Die obere Kante bleibt als Tascheneingriff offen. Das Innenteil erneut der rechten Seite nach oben legen. Auf Höhe der Gummimarkierungen die Gummienden oben und unten mit Klammern oder Stecknadeln fixieren. Um sicher zu gehen, dass das Gummi beim Zusammennähen der beiden Teile nicht verrutscht, die Gummienden vorab mit ein paar Stichen am Innenteil der Mappe festnähen.
Die Schabrackeneinlage an den eingezeichneten Knickfalten (gestrichelte Linien auf dem Schnittmuster) leicht einritzen, so lässt sie sich nachher gut falten. Einige Schabracken wie Decovil I sind sprungelastisch, d.h. dass sie knickunempfindlich sind. Daher müssen sie eingeritzt werden, damit sie sich an den gewünschten Stellen falten lassen.
Die Schabrackenteile laut Herstellerangaben auf die linke Seite des Außenteils und zwei der Klappteile bügeln. Das Mappenaußenteil mit der aufgebügelten Schabracke auf den Tisch legen. Die rechte Seite zeigt nach oben. Die mit Schabracke verstärkten Klappen rechts auf rechts an den Knipspositionen auf das Außenteil legen, feststecken und absteppen. Beim Mappeninnenteil analog vorgehen.
Mappeninnenteil rechts auf rechts auf das Mappenaußenteil legen, mit Stecknadeln feststecken und entlang der Außenkanten zusammennähen. Dabei die vordere Mappenseite als Wendeöffnung lassen. Damit die Nahtzugabe nach dem Wenden weniger aufträgt, die Nahtzugabe eines Teils (z.B. des Innenteils) mit der Zickzackschere um ca. 3 mm stutzen.
Die Postmappe wenden, in Form bringen, die Ecken mit einem Essstäbchen oder einer Stricknadel formen. Postmappe gut bügeln. Die Nahtzugaben der Wendeöffnung nach innen umklappen, ebenfalls bügeln und mit Klammern oder Stecknadeln fixieren. Die Postmappe rundherum knappkantig (2-3 mm vom Rand) absteppen. Dadurch wird automatisch die Wendeöffnung geschlossen. Die Knickfalten (in der Mitte und an den Klappen) ebenfalls absteppen, so lässt sich die Mappe an den Knickstellen besser falten.
Und fertig ist die Postmappe. Wir drücken euch die Daumen, dass ihr nur gute Nachrichten darin findet 🙂
Eure Hummeln
Das ist eine klasse Idee.
Wir haben das Exemplar aus Pappe und ich weiß nicht, wie oft ich die im Laufe des Schuljahres austauschen musste.
Bei uns kommen da auf einen Heftstreifen immer die Wochenpläne und es sind noch zwei Hüllen drin. Hast du eine Idee, wie man das mit dem Heftstreifen umsetzen könnte?
Viele Grüße
Liebe Silke,
am einfachsten wäre es vermutlich Bänder einzunähen, mit denen man einen Heftstreifen fixieren könnte. Ob sich das bewährt, müsstest du testen. Da habe ich keinerlei Erfahrungswerte zu.
Aber wir freuen uns natürlich über ein Feedback zu einer funktionierenden Lösung 🙂
LG, Edith