Heute haben wir eine Anleitung für ein ganz einfaches und erstaunlich effektvolles Reißverschlusstäschchen für euch. Kleine Täschchen können wir immer gebrauchen – als Schlampermäppchen, als Kinderkulturbeutel für den kleinen Übernachtungsbesuch, für das Strickzeug für Spielplatz und Wartezimmer, als Geschenkverpackung oder für den ganzen Kleinkram, der in unseren Handtaschen haust.
Wir zeigen euch hier zwei sehr einfache Varianten des Täschchens: für die erste eignet sich Material, das nicht versäubert werden muss und einen gewissen Stand mitbringt wie zum Beispiel (Kunst-)Leder, SnapPap bzw. KraftTex oder stabiler Filz. Die zweite Variante ist für weichere Stoffe, die versäubert und verstärkt werden – hier könnt ihr auch dünnere Webware, Jeans, Cord und Wachstuch einsetzen. Die zweite Variante bezeichnen wir auch als rudimentär gefüttert – hier seht ihr zwar noch Nähte in der Tasche, aber die offenen Kanten verschwinden zwischen den Stofflagen.
Ihr benötigt für Variante 1:
- Einen Reißverschluss – für sehr sperrige Materialien wie SnapPap oder für ein schmaleres Täschchen empfehlen wir euch einen teilbaren Reißverschluss, ansonsten reicht auch ein nicht teilbarer.
- Stoff: Kunstleder, Leder, SnapPap, stabiler Filz – hier könnt ihr alle Materialien verwenden, die einen guten Stand haben und die nicht versäubert werden müssen und trotzdem eine ansehnliche Schnittkante haben. Die Rückseite des Stoffs sollte auch einigermaßen hübsch sein, da sie im Inneren des Täschchens sichtbar ist.
- Einen Reißverschluss – nehmt den, der euch am besten gefällt! (Auch hier gilt: bei schmaleren Täschchen ist ein teilbarer Reißverschluss einfacher zu vernähen)
- Stoff: einen Innen- und einen Außenstoff – diese sollten nicht zu sperrig sein und natürlich auch nicht zu leicht (ein Spitzenstoff ist z.B. nicht so geeignet ;-)).
- Einlage: Wenn ihr zwei leichte Stoffe verwendet oder dem Täschchen noch mehr Stand verleihen wollt, verwendet noch eine Bügeleinlage. Ein dünnes Volumenvlies sieht auch hübsch aus.
- Stecknadeln
Für beide Varianten:
- Schmales, doppelseitiges Klebeband, z.B. StyleFix von Farbenmix
- Klammern – z.B. Foldbackklammern aus dem Bürobedarf, Wäscheklammern, Wonderclips
Zuerst legt ihr de Größe des Täschchens fest: Zeichnet ein Rechteck, dessen eine Seite 3 cm länger als der Reißverschluss ist (maßgeblich ist der Teil mit den Zähnchen, die überstehenden Bänder zählen nicht). Die Länge der anderen Seite + 1 cm entspricht dem Umfang des Täschchens. (Zur Orientierung: das braune Täschchen hat einen 25 cm langen Reißverschluss, das Schnittteil ist 28 cm lang und 39 cm breit. Der Reißverschluss des gepunkteten Täschchens ist 30 cm lang und das Schnittteil 33 cm lang und 26 cm breit.)
Für Variante 1 schneidet ihr dieses Schnittteil ohne weitere Nahtzugabe einmal aus dem Stoff zu. Für Variante 2 schneidet ihr es mit zusätzlicher Nahtzugabe (wir empfehlen 1 cm) rundherum je einmal aus dem Außenstoff, dem Innenstoff und der Einlage zu. Wenn ihr aufbügelbares Volumenvlies verwendet, braucht ihr diesem keine Nahtzugabe hinzuzufügen.
Und so wird Variante 1 genäht:
Klebt je einen Streifen des doppelseitigen Klebebands auf die äußere Kante des Reißverschlusses (StyleFix ist repositionierbar bis ihr es z.B. mit dem Daumennagel richtig feststreicht).
Zieht das Schutzpapier auf einer Seite vom Klebestreifen und klebt den Stoff auf. Dabei sollte die offene Kante des Stoffs zu den Zähnen des Reißverschlusses zeigen und an beiden Enden des Reißverschlusses gleich viel Stoff überstehen.
Näht den Stoff kanppkantig auf dem Reißverschluss fest – hier ist der Reißverschlussfuß der Nähmaschine hilfreicht, damit komt ihr näher an die Kante heran. Ihr könnt hier prinzipiell jeden Stich der Nähmaschine nutzen – wir haben einen dreifachen Geradstich verwendet, der ist etwas plakativer als der einfache, aber auch Zierstiche und kontrastfarbene Nähgarne sehen hier hübsch aus.
Die andere Kante des Stoffs wird genauso an die gegenüberliegende Seite des Reißverschlusses genäht: zuerst geklebt:
Und dann genäht: (bei sehr steifen Stoffen wird es hier ein bisschen kniffelig – da lohnt sich ein teilbarer Reißverschluss)
Jetzt wendet ihr das Täschchen sodass die Innenseite außen liegt:
Haltet den Stoff so, dass der Reißverschluss in der Mitte liegt und faltet die Kanten nach innen bis fast an den Reißverschluss:
Fixiert diese Falten mit den Klammern:
Und näht etwa 1 cm von der offenen Kante entfernt den gefalteten Stoff zusammen – ein Gradstich ist hier richtig und über dem mittleren Teil am Reißverschluss könnt ihr zur Sicherheit ein paar Mal vor- und zurücknähen:
Wiederholt das Falten-Klammern-Nähen an der gegenüberliegenden Seite den Täschchens – achtet darauf, dass der Reißverschluss nicht vollständig geschlossen ist, sond wird es schwierig ihn später zu öffnen:
Jetzt müsst ihr das Täschchen nur noch durch den Reißverschluss wenden und ihr seit fertig (ich hab gleich mal mein Strickzeug eingepackt:
Die zweite Variante ist genauso leicht, erfordert nur ein paar mehr Arbeitsschritte am Anfang: Zuerst werden die beiden Stoffe (eventuell mit der Bügeleinlage verstärkt) rechts auf rechts (d.h. mit den schönen Seiten nach innen) aufeinander gesteckt:
Wir haben hier einen beschichteten Stoff verwendet und daher die Stecknadeln in der Nahtzugabe gesteckt – so sieht man später die Löcher vom Stecken nicht).
Näht einmal rund um die beiden Stoffe und lasst dabei eine Wendeöffnung von mindestens 5 cm offen. Danach schneidet ich die Nahtzugabe an den Ecken ab:
Wendet die Stoffe durch die Wendeöffnung sodass die rechten Stoffseiten jetzt außen liegen – die Ecken lassen sich z.B. mit einem Essstäbchen gut ausformen. Bügelt die Stoffe schön glatt (beschichtete Stoffe solltet ihr nur vorsichtig bügeln):
Jetzt wird (wie in Variante 1) der Reißverschluss mit Stylefix an den Stoff geklebt.
Wir haben uns entschieden, den Reißverschluss außen liegen zu lassen – wenn ihr das nicht wollt, müßt ihr ihn natürlich auf den Innenstoff kleben (die Zähnchen und der Zipper zeigen trotzdem zum Außenstoff:
Näht den Reißverschluss von rechts mit einem Geradstich nah an den Zähnen fest (der Reißverschlussfuß ist hier wieder euer Freund):
Wenn ihr beide Seiten festgenäht habt, schließt ihr den Reißverschluss so dass der innere Stoff außen liegt:
Faltet die offenen Enden so, dass der Reißverschluss genau in der Mitte liegt und die äußeren Kanten bis zum Reißverschluss nach innen gefaltet sind – fixiert diese Falten wieder mit Klammern:
Näht die offenen Enden mit dem Geradstich der Nähmaschine zusammen – spätestens bevor ihr die zweite Naht schließt solltet ihr den Reißverschluss ein Stück weit öffnen:
Jetzt müsst ihr das Täschchen nur noch durch den Reißverschluss wenden und seit fertig:
Und was packt ihr hier ein?
Viel Spaß beim Nähen und liebe Grüße,
Eure Hummeln
Wie cool! D♡A♡N♡K♡E 🙂
Danke danke, ich werde es vlt noch als kleine geste zu xmas nähen und paar Schokoriegel rein packen 😉