Heute, einen Tag vor Heiligabend, wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, ist für mich die passende Zeit zum Wellness-Nähen: Das Ergebnis ist zwar schön aber wurde nicht akut gebraucht (so wie in “Mama, ich brauche eine neue Mütze!”), es ist hauptsächlich für mich und ganz einfach zu nähen!
Passend dazu steckt in unserem Adventskalender eine Anleitung für eine Kissenhülle für euch. (Und keine Angst: Auch wenn ihr heute keine Zeit zum Nähen habt, die Anleitung bleibt hier und auch nach den Feiertagen könnt ihr noch Kissen nähen!)
Kissen sind eine tolle Möglichkeit, neue Techniken auszuprobieren, und in dieser Anleitung zeigen wir euch, wie ihr eine Paspel einnäht. Als Verschluss haben wir uns für den klassischen Hotelverschluss entschieden – der ist einfach, schnell und benötigt kein Spezialzubehör:
Für das abgebildete Kissen braucht ihr:
- Musterstoff für die Vorderseite – ca 45 * 45 cm
- Einfarbigen Stoff für die Rückseite – ca 45 * 80 cm
- Etwa 130 cm Paspel
- Ein rundes Innenkissen mit ca 40 cm Durchmesser
Außerdem solltet ihr euch bereit legen:
- Stecknadeln, Schneiderkreide (oder was ihr sonst nutzt, um Schnittmuster auf den Stoff zu übertragen) und Stoffschere
- Papier zum Zeichnen des Schnittmusters
- Bleistift und Papierschere
- Eure Nähmaschine 🙂
Als erstes erstellt ihr das Schnittmuster: auf das Papier zeichnet ihr einen Halbkreis mit dem Durchmesser eures Kissens – das ist das Schnittmuster für die Vorderseite der Kissenhülle, die gerade Kante (der Kreisdurchmesser) wird beim Zuschnitt im Bruch gelegt. Markiert außerdem die Viertelkreisposition auf der Kreisbahn (die findet ihr ganz einfach indem ihr die beiden Spitzen aufeinander faltet), diese wird als Passmarke für die Rückseite verwendet. Die Rückseite der Kissenhülle ist zweigeteilt mit einer Überlappung der beiden Teile. Dazu faltet ihr den Halbkreis so, dass etwa ein Drittel der Bruchkante nach hinten geklappt wird. Diese neue Kante wird später der Saum. Da das Schnittteil zum Saum schmaler wird, muss die Saumzugabe ausgestellt werden. Dafür klebt ihr einen 2cm breiten Papierstreifen (ich haben hier gelbes Papier genommen) mit einem Klebestreifen so an die Saumkante, dass ihr ihn an dieser Kante auf- und zuklappen könnt. Legt den Streifen zuerst auf das Schnitteil und schneidet die überstehenden Enden entlang der Kanten des Schnitteils genau ab. Wenn ihr den Streifen aufklappt, sieht das Schnitteil mit Saumzugabe so aus.
Jetzt geht’s an den Zuschnitt: die Vorderseite wird einmal im Bruch aus dem Musterstoff, die Rückseite zweimal im Bruch aus Leinen zugeschnitten. Eine zusätzliche Nahtzugabe zeichne ich nicht an, so wird die Hülle ein wenig kleiner als das Kissen und sitzt dann schöner. Achtet darauf, die Markierung des Kreisviertels auf den Stoff für die Rückseite zu übertragen. Steckt das Paspelband auf die rechte Seite des Musterstoffs – dabei zeigt die Paspel nach innen. Die Enden des Bandes sollten sich leicht überlappen und dann nach außen zeigen, so sind sie später im Kissen versteckt. Das Paspelband näht ihr am besten mit einem Reißverschlussfuß an – so könnt ihr nah an der Paspel nähen.
Die beiden Teile für die Kissenrückseite werden zunächst gesäumt: klappt dazu die Saumzugabe zweimal einen cm nach innen und steckt sie fest (die überstehenden Spitzen der Saumzugabe könnte ihr nach dem Nähen begradigen). Näht den Saum mit einen unelastischen Stich fest. Nun legt und steckt ihr die Kissenvorderseite und die Rückseiten aufeinander: zuunterst legt ihr eine der Rückseiten, linke Seite nach unten, darauf die zweite Rückseite – ebenso mit der linken Seite nach unten. Achtet darauf, dass die beiden Viertelkreismarkierungen genau übereinander liegen.
Auf die Rückseiten legt ihr die Vorderseite mit der rechten Seite (und der Paspel) nach unten. Steckt die drei Stofflagen gut aufeinander fest. Nun näht ihr genau auf der Naht, mit der ihr das Paspelband an die Kissenvorderseite genäht habt, die Vorder- und Rückseite aufeinander – das geht wieder mit dem Reißverschlussfüßchen am leichtesten. Als letztes versäubert ihr die Stoffkanten noch mit einem Zickzackstich.
Durch die Öffnung der Rückseite wendet ihr die Kissenhülle und steckt die Kissenfüllung in die Hülle – fertig!
Die Kissenhülle könnt ihr natürlich noch beliebig verzieren – ich habe hier passend zur goldenen Paspel einen goldenen Hirsch aufgebügelt!
Und jetzt: Füße hochlegen, entspannen, Kissen genießen und den Weihnachtsmann einen guten Mann sein lassen!
Wir wünschen euch viel Freude an eurem neuen Kissen!
Ah, super! Danach habe ich ewig gesucht; ein rundes Kissen mit Hotelverschluß. Werde es gleich nächste Woche ausprobiert. Danke für die Anleitung.