Mit der heutigen Nähanleitung könnt ihr alle Sauna- und Schwimmbad-Fans beschenken: Wir haben eine Nähanleitung für das ultimative Saunatuch in unseren Adventskalender gepackt! Das Saunatuch ist mit einem Gummi und Druckknöpfen versehen – so kann es einfach und sicher umgebunden werden. Das ist nicht nur zwischen zwei Saunagängen toll, auch beim Gang zum Freibadkiosk oder im Spaßbad-Bistro habe ich mich schon des öfteren über freie Hände und ein sicher sitzendes Handtuch gefreut!
Wir haben das Handtuch in drei Varianten genäht: aus Frottee-Meterware (wir haben da einen ganz tollen Bambus-Frottee im Hummelhonig-Laden) mit pinkem Schrägband eingefasst, aus dunkelblauem Waffelpiquée mit Briefecken und dann noch eine ganz fixe Upcycling-Variante aus einem fertig gekauften Handtuch.
Und dann wurde es ein bisschen schwierig: Alle Überredungsversuche waren vergeblich, keine wollte so ein Handtuch für das Foto probetragen…. Und ich gebe es zu – auf der halb-öffentlichen Wiese zwischen Wellnessbereich und Spazierweg am Bodensee-Ufer hat es mich auch ein bisschen Überwindung gekostet. Aber was muss, das muss und ich freue mich, euch das Saunatuch am lebenden (und frierenden) Model zu präsentieren:
Saunatuch nähen
Saunatuch mit Schrägband eingefasst
Das graue Saunatuch ganz rechts im Bild habe ich mit neonpinkfarbenem Schrägband eingefasst. Wenn das eure Lieblingsvariante ist, braucht ihr:
Material Saunatuch mit Schrägband
- 0,85 m Web-Frottee, mindestens 1,4 m breit, z.B. Bambus-Frottee in dunkelgrau
- 5 m vorgefalztes Schrägband, z.B. neonpink (wenn der Stoff breiter als 1,40 m liegt, braucht ihr entsprechend mehr Schrägband!)
- 32 cm Gummiband, 3 cm breit
- 6 Kunststoff-Druckknöpfe und die dazu passende Zange
- Nähgarn, passend zum Stoff und zum Schrägband
- Für die optionale Tasche: ein Stück Frottee 19×16 cm und 80 cm Schrägband
Schneidet den Frottee auf das für euch passende Maß. Mein Handtuch ist fertig 80 cm lang, zugeschnitten habe ich 80+4 cm. Die Webkante des Bambus-Frottees unterscheidet sich optisch nicht vom Rest des Stoffs, daher habe ich die komplette Stoffbreite genutzt. Und dann geht’s schon los:
Nähanleitung Saunatuch mit Schrägband
Als erstes wird der Frottee-Zuschnitt rundum mit Schrägband eingefasst. Startet mitten an einer der langen Seiten und steckt das aufgefaltete Schrägband rechts auf links und Kante auf Kante an der ersten Seite des Frottee-Rechtecks fest. Lasst dabei die ersten 10 cm des Schrägbands lose hängen. Die letze Nadel steckt ihr genau eine viertel Schrägbandbreite von der Ecke entfernt. Näht dann das Schrägband genau in der Falz mit einem Geradstich fest: Die Naht beginnt ca. 10 cm vom Anfang des Schrägbands entfernt und endet genau an der letzten Stecknadel. Verriegelt Anfang und Ende der Naht. Für diese Nähte solltet ihr ein Garn verwenden, das möglichst der Farbe des Stoffs entspricht.
Damit das Schrägband hübsch um die Ecke kommt, faltet ihr es erst diagonal nach außen (auf dem Bild nach oben) und dann gerade wieder in Richtung des Stoffs. Die erste Faltung liegt im 45° Winkel zu den beiden Stoffkanten, die zweite ist genau auf der ersten Stoffkante (an der das Schrägband bereits angenäht ist). Steckt jetzt das Schrägbnd an der nächsten Kante des Frottees fest. Näht wieder genau in der Falz – Start ist möglichst nah an der Kante, Ende der Naht wieder eine viertel Schrägbandbreite von der nächsten Ecke entfernt. Die übrigen drei Ecken und Seiten näht ihr genauso und beendet die letzte Naht ca. 12 cm vor dem Anfang der ersten. Schneidet das Schrägband ca 8cm vom Ende der letzten Naht entfernt ab.
Nun verbindet ihr die Enden des Schrägbands so, dass es ganz genau in die noch offene Lücke passt: Messt die Breite des aufgefalteten Schrägbands. Zeichnet eine Markierung auf das Schrägband, die genau so weit vom Ende des Bandes entfernt ist, wie das Schrägband breit ist. Legt das andere Ende des Schrägband (einfach gefaltet) glatt und ohne Spannung auf das Ende mit der eingezeichneten Markierung und schneidet es genau an der Markierung ab.
Faltet dann eins der Schrägbandenden diagonal nach außen, das andere diagonal nach innen und streicht diese Faltung gut fest. Steckt die beiden Enden rechts auf rechts und im rechten Winkel aufeinander und näht sie mit einem Geradstich genau entlang der eben gefalteten Linie. Jetzt sollte das Schrägband genau in die noch offene Lücke passen. Kürzt die Nahtzugabe am Schrägband und streicht sie auseinander. Steckt das Schrägband an den Stoff und schließt die Lücke mit einem Geradstich.
Als nächste wird das Schrägband um die Kante des Frottees gefaltet und gebügelt. Arbeitet dabei eine Kante nach der anderen ab – so könnt ihr eine hübsche diagonale Faltung an den Ecken erzielen. Achtet dabei darauf, dass die noch nicht genähte Kante des Schrägbands leicht über die vorher genähte Naht ragt und fixiert das umgebügelte Schrägband. Ich verwende hier gerne Stoffklammern, Stecknadeln funktionieren aber auch – diese sollet ihr ausnahmsweise in Richtung des Schrägbands stecken. Versichert euch immer wieder, dass das Schrägband die erste Naht verdeckt. Für einen Aufhänger könnt ihr ein ca 12 cm langes Stpck Schrägband mittig falten und an der offenen Kante mit einem langen Geradstich schließen. Faltet diesen Aufhänger und steckt ihn an einer der langen Seite mittig fest, die offenen Enden liegen unter dem Schrägband.
Um das Schrägband vollends zu fixieren, näht ihr von der noch offenen Seite mit einem langen Geradstich einmal rundum – etwa 1 mm von der offenen Kante entfernt. Wenn ihr beim Bügeln die offene Kante nur ganz knapp über die Naht gefaltet habt, “erwischt” ihr mit dieser Naht auch die Rückseite des Schrägbands. Aber auch wenn die Naht die Rückseite nicht überall trifft, ist das kein großes Problem – diese Kante ist ja bereits festgenäht. Mit dieser Naht fixiert ihr auch den Aufhänger.
Bis hierhin habt ihr den Frottee rundum hübsch eingefasst und einfach ein schönes Handtuch genäht – jetzt kommen noch die Special Features des Saunahandtuchs hinzu!
Faltet dazu das Handtuch der Breite nach zur Hälfte und markiert die Mitte der langen Seite ohne Aufhänger mit einer Stecknadel. Von dieser Mitte ausgehend setzt ihr zwei weitere Nadeln mit 18 cm Abstand in beide Richtungen.
Steckt nun das Gummiband so an die Kante, dass es jeweils noch 1 cm über die Markierung hinaus reicht und gerade so nicht auf der Schrägbandeinfassung liegt. Das Gummi ist kürzer als der Abstand zwischen den beiden Markierungen, es wird aber nur auf Höhe der Markierungen mit einem Geradstich am Handtuch festgenäht. Wenn ihr das Gummi fixiert habt, faltet ihr die Kante des Handtuch in der Breite des Gummis nach innen. Startet an den Stellen, an denen das Gummi festgenäht ist und arbeitet von hier zunächst nach außen und steckt die Kante gut fest. Zuletzt steckt ihr auch die Kante über dem Gummi fest – das wird ordentlicher, wenn ihr das Gummi so dehnt, dass der Frottee glatt liegen kann.
Wenn die gesamte obere Kante gesteckt ist, näht ihr sie mit einem langen Geradstich genau auf dem Schrägband fest. Verwendet dazu das Garn in der Farbe des Schrägbands als Oberfaden, das in der Farbe des Frottees als Unterfaden – so ist die Naht später kaum sichtbar. Danach bringt ihr noch rechts und links vom Gummi Druckknöpfe an.
Dabei setzt ihr auf die eine Seite nur Druckknopf-Oberteile, auf die andere Seite nur Druckknopf-Unterteile. Außerdem müssen auf der einen Seite die Kappen der Druckknöpfe nach außen zeigen, auf der anderen zeigen sie nach innen. Falls es euch wichtig ist: Die Kante des Handtuchs mit den nach außen weisenden Kappen wird im getragenen Zustand außen liegen.
Tipp: Wenn der Frottee zu dick scheint, um die Kunsstoff-Druckknöpfe anzubringen, könnt ihr ihn mit ein paar beherzten Hammerschlägen (unbedingt ein Stück Restholz oder euer Arbeitst-Holzbrett unterlegen!) flachklopfen.
Wenn ihr mögt, könnt ihr jetzt noch eine Tasche aufnähen. Fasst dazu ein 16 cm breite und 19 cm hohes Stück des Frottees mit Schrägband ein (genauso wie das große Handtuch) und steckt es am Handtuch fest. Die richtige Position für die Tasche könnt ihr herausfinden, indem ihr das Saunatuch einmal “anzieht” und schaut, wo ihr am liebsten in die Tasche greifen möchtet. Näht die Tasche an den Seiten und unten mit einem langen Geradstich fest. Die oberen Ecken könnt ihr noch mit einem genähten Dreieck verstärken.
Wie das Saunatuch “angezogen” wird, könnt ihr euch denken, oder? Der Gummi liegt oben am Rücken, die Kanten mit den Knöpfen werden nach vorne übereinander gelegt und zugeknöpft:
Saunatuch – Upcyclingvariante
Besonders schnell näht ihr das Upcycling-Saunatuch – aus einem gekauften Handtuch spart ihr das Einfassen und seid in Nullkommanix fertig.
Material Upcycling-Saunatuch
- ein großes Handtuch, mindestens 1,5m lang und 70 cm breit (Maße?)
- 32 cm Gummiband, 3 cm breit
- 6 Kunststoff-Druckknöpfe und die dazu passende Zange
- ein zweites Handtuch für die aufgesetzte Tasche, optional
Nähanleitung Upcycling-Saunatuch
Faltet das Handtuch der Breite nach zur Hälfte und markiert die Mitte der langen Seite ohne Aufhänger mit einer Stecknadel. Von dieser Mitte ausgehend setzt ihr zwei weitere Nadeln mit 18 cm Abstand in beide Richtungen. Steckt nun das Gummiband so an die Kante, dass es jeweils noch 1 cm über die Markierung hinaus reicht und gerade so nicht auf der Schrägbandeinfassung liegt. Das Gummi ist kürzer als der Abstand zwischen den beiden Markierungen, es wird aber nur auf Höhe der Markierungen mit einem Geradstich am Handtuch festgenäht.
Wenn ihr das Gummi fixiert habt, faltet ihr die Kante des Handtuch in der Breite des Gummis nach innen. Startet an den Stellen, an denen das Gummi festgenäht ist und arbeitet von hier zunächst nach außen und steckt die Kante gut fest. Zuletzt steckt ihr auch die Kante über dem Gummi fest – das wird ordentlicher, wenn ihr das Gummi so dehnt, dass der Frottee glatt liegen kann. Wenn die gesamte obere Kante gesteckt ist, näht ihr sie mit einem langen Geradstich knappkantig fest.
Danach bringt ihr noch rechts und links vom Gummi Druckknöpfe an. Dabei setzt ihr auf die eine Seite nur Druckknopf-Oberteile, auf die andere Seite nur Druckknopf-Unterteile. Außerdem müssen auf der einen Seite die Kappen der Druckknöpfe nach außen zeigen, auf der anderen zeigen sie nach innen. Falls es euch wichtig ist: Die Kante des Handtuchs mit den nach außen weisenden Kappen wird im getragenen Zustand außen liegen.
Tipp: Wenn der Frottee zu dick scheint, um die Kunsstoff-Druckknöpfe anzubringen, könnt ihr ihn mit ein paar beherzten Hammerschlägen (unbedingt ein Stück Restholz oder euer Arbeitst-Holzbrett unterlegen!) flachklopfen.
Wenn ihr mögt, könnt ihr jetzt noch eine Tasche aufnähen. Schneidet dazu ein 17 cm breites und 19 cm hohes Stück aus der Ecke eines weiteren Handtuchs, bügelt die offenen Kanten ca 1 cm nach links und steckt es am Handtuch fest. Die richtige Position für die Tasche könnt ihr herausfinden, indem ihr das Saunatuch einmal “anzieht” und schaut, wo ihr am liebsten in die Tasche greifen möchtet.
Näht die Tasche an den Seiten und unten mit einem langen Geradstich fest. Die oberen Ecken könnt ihr noch mit einem genähten Dreieck verstärken.
Tada – schon fertig! Angezogen wird das Saunatuch so: Der Gummi liegt oben am Rücken, die Kanten mit den Knöpfen werden nach vorne übereinander gelegt und zugeknöpft:
Saunatuch mit Briefecken
Das dritte Saunatuch habe ich aus Waffelpiquee genäht. Wie bei diesen Seiftüchern habe ich die Säume mit Briefecken gearbeitet und dann das Tuch wie die beiden anderen weiter verarbeitet.
Perfekt dazu: Turbanhandtuch
Passend zum Saunatuch habe ich noch die Turbanhandtücher aus dem letzjährigen Adventskalender genäht – beim ersten und dritten Modell aus dem selben Stoff, beim Upcycling-Saunatuch habe ich zwei alte Handtücher zu einem Turbanhandtuch vernäht.
Viel Spaß beim Nähen!
Eure Hummeln
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85 m fehlt da nicht ein 0,?
Das wär doch ein bisschen viel Frottee, oder?
@Vera, das dachte ich mir auch 😀
Mit 85m könnte ich meine komplette Verwandtschaft, Nachbarschaft und den erweiterten Freundeskreis benähen 😉
Ganz tolle Anleitungen, vielen lieben Dank dafür!
Danke dir, ich hab’s korrigiert Aber hey: immerhin haben wir einen Stoffladen
Wieder eine coole Idee die ich mir merke! Danke!